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Westdeutsche Zeitung: Plagiatsvorwürfe gegen Frank-Walter Steinmeier!
Datum: Dienstag, dem 01. Oktober 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - HatFrank-Walter Steinmeierabgeschrieben?

Die Antwort kennt eventuell nicht mal der SPD-Spitzenmann selbst. Denn die Grenzen zwischen Plagiieren und Nicht-Plagiieren sind fließend.

Da glaubt Wirtschaftsprofessor Uwe Kamenz in Steinmeiers Doktorarbeit zahlreiche Indizien fürs Abkupfern gefunden zu haben.

Da ist von fehlenden Anführungs- und Schlusszeichen die Rede, während immerhin das Vorhandensein von Fußnoten als Quellenangaben eingeräumt wird.

Und da war vor allem ein Computer als Prüfer tätig, der am Ende eine "Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit" von 63 Prozent bescheinigt.

Was soll man davon halten? Erst mal wenig. Uwe Kamenz muss sich fragen lassen, ob er mit seinen Vorwürfen in einem ihm geschäftlich verbundenen Magazin leichtfertig den Ruf Steinmeiers gefährdet.

Es wäre vermutlich besser gewesen, mit der Veröffentlichung noch zu warten, bis sich diese sogenannte Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit deutlich über die bisherigen 63 Prozent bewegt.

Denn sogar wenn die jetzt auch von Steinmeier betriebene Überprüfung zu einer Art Freispruch führt, bleibt immer etwas hängen.

Falls Steinmeier allerdings wirklich abgeschrieben haben sollte, muss das für ihn Konsequenzen haben. Aber bitte erst, wenn es definitiv feststeht.

Das Irritierende an den offenbar überall emsig tätigen Plagiats-Jägern ist, dass es sich bei ihnen um eine Modeerscheinung zu handeln scheint.

Seit die einstige Politik-Lichtgestalt Karl-Theodor zu Guttenberg zurecht über solch eine Affäre stolperte, fühlen sich Heerscharen von Computerbesitzern zu Hütern des geistigen Eigentums berufen.

Sie sind mit Feuereifer dabei, vermeintliches und wirkliches Abschreiben aufzudecken. Ihr Tun ist durchaus zu begrüßen, da es geistigen Diebstahl aufdeckt und jene bestraft, die sich mit Geklautem Karrierevorteile verschafft haben.

Sie müssen jedoch die Verhältnismäßigkeit wahren und auf Vorverurteilungen verzichten. Wenn Plagiatsjäger weiter auch bei Nicht-Prominenten suchen, werden sie noch viele beim Abschreiben erwischen.

Das Pech der einstigen Übeltäter ist, dass sie sich vor Jahrzehnten sehr sicher fühlten.

Sie ahnten nicht, was schlaue Software und das Internet heute aufdecken.

Von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2567057/westdeutsche-zeitung-plagiatsvorwuerfe-gegen-frank-walter-steinmeier-von-martin-vogler von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Düsseldorf (ots) - HatFrank-Walter Steinmeierabgeschrieben?

Die Antwort kennt eventuell nicht mal der SPD-Spitzenmann selbst. Denn die Grenzen zwischen Plagiieren und Nicht-Plagiieren sind fließend.

Da glaubt Wirtschaftsprofessor Uwe Kamenz in Steinmeiers Doktorarbeit zahlreiche Indizien fürs Abkupfern gefunden zu haben.

Da ist von fehlenden Anführungs- und Schlusszeichen die Rede, während immerhin das Vorhandensein von Fußnoten als Quellenangaben eingeräumt wird.

Und da war vor allem ein Computer als Prüfer tätig, der am Ende eine "Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit" von 63 Prozent bescheinigt.

Was soll man davon halten? Erst mal wenig. Uwe Kamenz muss sich fragen lassen, ob er mit seinen Vorwürfen in einem ihm geschäftlich verbundenen Magazin leichtfertig den Ruf Steinmeiers gefährdet.

Es wäre vermutlich besser gewesen, mit der Veröffentlichung noch zu warten, bis sich diese sogenannte Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit deutlich über die bisherigen 63 Prozent bewegt.

Denn sogar wenn die jetzt auch von Steinmeier betriebene Überprüfung zu einer Art Freispruch führt, bleibt immer etwas hängen.

Falls Steinmeier allerdings wirklich abgeschrieben haben sollte, muss das für ihn Konsequenzen haben. Aber bitte erst, wenn es definitiv feststeht.

Das Irritierende an den offenbar überall emsig tätigen Plagiats-Jägern ist, dass es sich bei ihnen um eine Modeerscheinung zu handeln scheint.

Seit die einstige Politik-Lichtgestalt Karl-Theodor zu Guttenberg zurecht über solch eine Affäre stolperte, fühlen sich Heerscharen von Computerbesitzern zu Hütern des geistigen Eigentums berufen.

Sie sind mit Feuereifer dabei, vermeintliches und wirkliches Abschreiben aufzudecken. Ihr Tun ist durchaus zu begrüßen, da es geistigen Diebstahl aufdeckt und jene bestraft, die sich mit Geklautem Karrierevorteile verschafft haben.

Sie müssen jedoch die Verhältnismäßigkeit wahren und auf Vorverurteilungen verzichten. Wenn Plagiatsjäger weiter auch bei Nicht-Prominenten suchen, werden sie noch viele beim Abschreiben erwischen.

Das Pech der einstigen Übeltäter ist, dass sie sich vor Jahrzehnten sehr sicher fühlten.

Sie ahnten nicht, was schlaue Software und das Internet heute aufdecken.

Von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2567057/westdeutsche-zeitung-plagiatsvorwuerfe-gegen-frank-walter-steinmeier-von-martin-vogler von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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