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Westdeutsche Zeitung: Die Grünen gehen in Wahlumfragen auf Talfahrt / Auf Gedeih und Verderb mit der SPD!
Datum: Donnerstag, dem 12. September 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - Eine Umfrage ist noch keine Wahl. Dennoch versetzen die jüngsten Erkenntnisse der Demoskopen die Grünen in helle Aufregung.

Die Partei um die Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin träumte vor einigen Wochen noch von 15 und mehr Prozent, von einer Koalition mit der SPD und sicher auch von noch bedeutenderen Ministerien als in der Regierung Schröder.

Mittlerweile sagt eine Umfrage den Grünen keine zehn Prozent mehr voraus. Das wären noch weniger als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren, als 10,7 Prozent der Wähler der Ökopartei ihre Stimmen gaben.

"Ökopartei" - das ist ein Hauptproblem der Grünen. Sie ist in der öffentlichen Wahrnehmung über diesen Status seit ihrer Gründung1980 nicht hinausgekommen.

Dabei gibt die Partei heute längst Antworten auf alle gesellschaftlichen Fragen. Aber die Drängendste beantwortete vor zwei Jahren die konservative Kanzlerin Angela Merkel, als sie den Ausstieg aus der Atomkraft verkündete.

Seither versuchen die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir, das Profil der Grünen neu zu schärfen. Linker soll sie werden und die SPD gleich mitziehen. Beides ist gelungen.

Aber die Wähler mögen dem anscheinend nicht folgen. Steuererhöhung für Reiche ist als Kernpunkt zu wenig Programm in einer Gesellschaft, in der es den meisten Menschen auch mit den aktuellen Steuersätzen glücklicherweise gut geht.

Außerdem ist die Neiddebatte schon von der Linkspartei besetzt, die in der Gunst nun an den Grünen vorbeizieht.

Zu all dem Übel passt die Veggie-Day-Idee. Sie steht jetzt mindestens bis zum Wahltag in der politischen Landschaft und gibt der FDP Rückenwind, die schon immer vor der vermeintlichen Bevormundungspolitik der Grünen gewarnt hat.

Gerade diese FDP hätten die Grünen ergänzen können als bürgerlich-soziale Koalitionsalternative für zwei Volksparteien. Sie haben anders entschieden.

Mit ihrem Auf-Gedeih-und-Verderb-Bekenntnis zur SPD und nicht zuletzt mit dem absurden Veggie-Day-Plan katapultierten sie sich aus ihrem Hoch.

Umfragen sind keine Wahl. Aber es scheint, als sollten die Grünen am 22. September Lehrgeld zahlen müssen.

Ein Kommentar von Lothar Leuschen

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2554399/westdeutsche_zeitung/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Düsseldorf (ots) - Eine Umfrage ist noch keine Wahl. Dennoch versetzen die jüngsten Erkenntnisse der Demoskopen die Grünen in helle Aufregung.

Die Partei um die Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin träumte vor einigen Wochen noch von 15 und mehr Prozent, von einer Koalition mit der SPD und sicher auch von noch bedeutenderen Ministerien als in der Regierung Schröder.

Mittlerweile sagt eine Umfrage den Grünen keine zehn Prozent mehr voraus. Das wären noch weniger als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren, als 10,7 Prozent der Wähler der Ökopartei ihre Stimmen gaben.

"Ökopartei" - das ist ein Hauptproblem der Grünen. Sie ist in der öffentlichen Wahrnehmung über diesen Status seit ihrer Gründung1980 nicht hinausgekommen.

Dabei gibt die Partei heute längst Antworten auf alle gesellschaftlichen Fragen. Aber die Drängendste beantwortete vor zwei Jahren die konservative Kanzlerin Angela Merkel, als sie den Ausstieg aus der Atomkraft verkündete.

Seither versuchen die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir, das Profil der Grünen neu zu schärfen. Linker soll sie werden und die SPD gleich mitziehen. Beides ist gelungen.

Aber die Wähler mögen dem anscheinend nicht folgen. Steuererhöhung für Reiche ist als Kernpunkt zu wenig Programm in einer Gesellschaft, in der es den meisten Menschen auch mit den aktuellen Steuersätzen glücklicherweise gut geht.

Außerdem ist die Neiddebatte schon von der Linkspartei besetzt, die in der Gunst nun an den Grünen vorbeizieht.

Zu all dem Übel passt die Veggie-Day-Idee. Sie steht jetzt mindestens bis zum Wahltag in der politischen Landschaft und gibt der FDP Rückenwind, die schon immer vor der vermeintlichen Bevormundungspolitik der Grünen gewarnt hat.

Gerade diese FDP hätten die Grünen ergänzen können als bürgerlich-soziale Koalitionsalternative für zwei Volksparteien. Sie haben anders entschieden.

Mit ihrem Auf-Gedeih-und-Verderb-Bekenntnis zur SPD und nicht zuletzt mit dem absurden Veggie-Day-Plan katapultierten sie sich aus ihrem Hoch.

Umfragen sind keine Wahl. Aber es scheint, als sollten die Grünen am 22. September Lehrgeld zahlen müssen.

Ein Kommentar von Lothar Leuschen

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Telefon: 0211/ 8382-2370
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2554399/westdeutsche_zeitung/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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