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Rheinische Post: Entscheidet am Ende das ZDF die Wahl?
Datum: Samstag, dem 07. September 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - Erst seit vergangenem Sonntag, als im Fernsehstudio nach dem "TV-Duell" zwischen CDU-KanzlerinAngela Merkelund ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück die Scheinwerfer erloschen, hat der Bundestagswahlkampf begonnen.

Allgemein wird konstatiert, dass Steinbrück Boden gut gemacht hat. Er widerlegte das verbreitete Klischee, er sei ein Tölpel. Merkel blieb eher blass, was ihrer Partei jedoch bislang nicht schadet.

Die CDU-Vorsitzende war jedoch immer eine Umfragekönigin, die am Wahltag hinter den Erwartungen zurückblieb. Wohl deshalb beantwortet sie nun sogar in Interviews auf dem Petersburger G-20-Gipfel Fragen zur Innenpolitik und warnt, die Wahl sei nicht gelaufen.

In der Tat zeigen sich für die Merkel-CDU wie für die FDP Probleme bei der Mobilisierung ihrer Anhänger. Mit 46 bis 48 Prozent der Wahlberechtigten scheint das bürgerliche Lager "ausmobilisiert". Nun gilt es, die Siegesgewissen an die Urne zu bekommen.

Daher baut Merkel die Warnung vor der rot-rot-grünen Gefahr in ihre aktuellen Reden ein; sie erfindet sozusagen eine "Bunte-Socken-Kampagne". Gefahr erwächst Merkel allerdings vor allem von rechts. Dort blüht im Halbverborgenen die Alternative für Deutschland.

Die Zwei-Themen-Partei ("Raus aus dem Euro, kein Geld für Griechen") hat den Vorteil jeder Radikalopposition, dass ihre Lösungen verständlicher klingen als die komplexen Antworten der Kanzlerin und ihres Finanzministers, die immer die Wirkung ihrer Äußerungen auf Ausland wie Finanzmärkte bedenken müssen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieAfDes in den Bundestag schafft. Sie könnte dort das Blockadepotenzial entwickeln, das die Linke - noch - auf der anderen Seite des politischen Spektrums hat.

Also dürfte der Satz gelten: WerAfDwählt, wählt im Zweifel die Große Koalition. Folglich wird diese Wahl durch das Abschneiden der Klientelparteien Grüne, Linke,AfDund FDP entschieden. Wer wenige entscheidende Prozentpunkte hinzugewinnt, kann Mehrheiten schaffen oder verhindern.

Vor dem 22. September gibt es noch zwei Meilensteine: Die Bayern-Wahl mit der prognostizierten absoluten CSU-Mehrheit bei Ausscheiden der Liberalen aus dem Münchener Landtag dürfte taktische Schwarz-Gelb-Wähler für eine Stimmabgabe zugunsten der FDP bei der Bundestagswahl motivieren.

Und erstmals veröffentlicht das ZDF drei Tage vor der Bundestagswahl eine Umfrage. Die könnte wegen der noch vielen unentschiedenen Wähler immense taktische Bedeutung gewinnen.

Macht am Ende das ZDF Kanzler oder Kanzlerin?

Von Sven Gösmann

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/30621/2551235/rheinische_post/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Düsseldorf (ots) - Erst seit vergangenem Sonntag, als im Fernsehstudio nach dem "TV-Duell" zwischen CDU-KanzlerinAngela Merkelund ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück die Scheinwerfer erloschen, hat der Bundestagswahlkampf begonnen.

Allgemein wird konstatiert, dass Steinbrück Boden gut gemacht hat. Er widerlegte das verbreitete Klischee, er sei ein Tölpel. Merkel blieb eher blass, was ihrer Partei jedoch bislang nicht schadet.

Die CDU-Vorsitzende war jedoch immer eine Umfragekönigin, die am Wahltag hinter den Erwartungen zurückblieb. Wohl deshalb beantwortet sie nun sogar in Interviews auf dem Petersburger G-20-Gipfel Fragen zur Innenpolitik und warnt, die Wahl sei nicht gelaufen.

In der Tat zeigen sich für die Merkel-CDU wie für die FDP Probleme bei der Mobilisierung ihrer Anhänger. Mit 46 bis 48 Prozent der Wahlberechtigten scheint das bürgerliche Lager "ausmobilisiert". Nun gilt es, die Siegesgewissen an die Urne zu bekommen.

Daher baut Merkel die Warnung vor der rot-rot-grünen Gefahr in ihre aktuellen Reden ein; sie erfindet sozusagen eine "Bunte-Socken-Kampagne". Gefahr erwächst Merkel allerdings vor allem von rechts. Dort blüht im Halbverborgenen die Alternative für Deutschland.

Die Zwei-Themen-Partei ("Raus aus dem Euro, kein Geld für Griechen") hat den Vorteil jeder Radikalopposition, dass ihre Lösungen verständlicher klingen als die komplexen Antworten der Kanzlerin und ihres Finanzministers, die immer die Wirkung ihrer Äußerungen auf Ausland wie Finanzmärkte bedenken müssen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieAfDes in den Bundestag schafft. Sie könnte dort das Blockadepotenzial entwickeln, das die Linke - noch - auf der anderen Seite des politischen Spektrums hat.

Also dürfte der Satz gelten: WerAfDwählt, wählt im Zweifel die Große Koalition. Folglich wird diese Wahl durch das Abschneiden der Klientelparteien Grüne, Linke,AfDund FDP entschieden. Wer wenige entscheidende Prozentpunkte hinzugewinnt, kann Mehrheiten schaffen oder verhindern.

Vor dem 22. September gibt es noch zwei Meilensteine: Die Bayern-Wahl mit der prognostizierten absoluten CSU-Mehrheit bei Ausscheiden der Liberalen aus dem Münchener Landtag dürfte taktische Schwarz-Gelb-Wähler für eine Stimmabgabe zugunsten der FDP bei der Bundestagswahl motivieren.

Und erstmals veröffentlicht das ZDF drei Tage vor der Bundestagswahl eine Umfrage. Die könnte wegen der noch vielen unentschiedenen Wähler immense taktische Bedeutung gewinnen.

Macht am Ende das ZDF Kanzler oder Kanzlerin?

Von Sven Gösmann

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/30621/2551235/rheinische_post/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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