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Westdeutsche Zeitung: Das TV-Duell brachte wenig Überraschendes / Unentschlossene bleiben unentschlossen / Eventuell hat Peer Steinbrück ein paar Punkte gegenüber Angela Merkel gut gemacht!
Datum: Montag, dem 02. September 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - Und sie haben es doch getan. Der Herausforderer und die Kanzlerin schauten sich immer wieder direkt an.

Ansonsten hielten sich die Überraschungen beim Duell in Grenzen. Klar, die schwarz-rot-goldene Halskette Angela Merkels verblüffte.

Bemerkenswert auch, dass Stefan Raab, der Moderator mit dem Krawall-Image, mit pointierten, aber seriösen Fragen eine Bereicherung war.

Ach ja, politische Überraschungen gab es auch, etwa als Merkel die Pkw-Maut für Ausländer so klar ablehnte, dass sie Ärger mit der bayrischen Schwesterpartei CSU bekommen wird.

Aber ansonsten? Die Spannung blieb gering, was auch am starren Konzept und den Profilierungsversuchen der vier Moderatoren - was mindestens zwei zu viel waren - lag.

Beide Kandidaten konnten viel zu oft die Chance nutzen, vorbereitete Textpassagen aus ihren Wahlprogrammen vorzutragen.

Die Anhänger der beiden Lager sahen sich dadurch in ihren Positionen bestätigt. Bislang Unentschlossene hingegen dürften nach der Sendung weiter ratlos geblieben sein.

Ob dafür gleich vier Fernsehsender ihr Abendprogramm umwerfen müssen? Eher nicht.

Aus ihrer Sicht machten beide Bewerber alles richtig.

Angela Merkel wirkte nur kurz ungewohnt nervös, strahlte aber unerschütterlich ihre Botschaft aus: Mir können die Bürger vertrauen - dank meiner Politik steht Deutschland im europäischen Vergleich extrem gut da, und den meisten Menschen geht es gut.

Peer Steinbrück hingegen blieb nichts anderes übrig, als anzugreifen. Was ihm durchaus gelang, ohne zu sehr in den von ihm gewohnten überheblichen Duktus zu verfallen.

Eventuell hat Peer Steinbrück gestern ein paar Punkte gegenüberAngela Merkelgut gemacht. Es wird ihm nichts nützen, denn eine rot-grüne Mehrheit bleibt nach diesem Duell weiterhin unwahrscheinlich.

Auch falls Schwarz-Gelb nicht weiter regieren kann, wird es Konstellationen geben, für die der SPD-Kandidat nicht zur Verfügung steht.

Etwa bei Rot-Rot-Grün, einer Ampelkoalition oder gar einer Juniorpartnerschaft in einer großen Koalition müssten in der SPD andere ran.

Und die stehen bei der SPD längst in den Startlöchern.

Ein Kommentar von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2547080/westdeutsche_zeitung/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Düsseldorf (ots) - Und sie haben es doch getan. Der Herausforderer und die Kanzlerin schauten sich immer wieder direkt an.

Ansonsten hielten sich die Überraschungen beim Duell in Grenzen. Klar, die schwarz-rot-goldene Halskette Angela Merkels verblüffte.

Bemerkenswert auch, dass Stefan Raab, der Moderator mit dem Krawall-Image, mit pointierten, aber seriösen Fragen eine Bereicherung war.

Ach ja, politische Überraschungen gab es auch, etwa als Merkel die Pkw-Maut für Ausländer so klar ablehnte, dass sie Ärger mit der bayrischen Schwesterpartei CSU bekommen wird.

Aber ansonsten? Die Spannung blieb gering, was auch am starren Konzept und den Profilierungsversuchen der vier Moderatoren - was mindestens zwei zu viel waren - lag.

Beide Kandidaten konnten viel zu oft die Chance nutzen, vorbereitete Textpassagen aus ihren Wahlprogrammen vorzutragen.

Die Anhänger der beiden Lager sahen sich dadurch in ihren Positionen bestätigt. Bislang Unentschlossene hingegen dürften nach der Sendung weiter ratlos geblieben sein.

Ob dafür gleich vier Fernsehsender ihr Abendprogramm umwerfen müssen? Eher nicht.

Aus ihrer Sicht machten beide Bewerber alles richtig.

Angela Merkel wirkte nur kurz ungewohnt nervös, strahlte aber unerschütterlich ihre Botschaft aus: Mir können die Bürger vertrauen - dank meiner Politik steht Deutschland im europäischen Vergleich extrem gut da, und den meisten Menschen geht es gut.

Peer Steinbrück hingegen blieb nichts anderes übrig, als anzugreifen. Was ihm durchaus gelang, ohne zu sehr in den von ihm gewohnten überheblichen Duktus zu verfallen.

Eventuell hat Peer Steinbrück gestern ein paar Punkte gegenüberAngela Merkelgut gemacht. Es wird ihm nichts nützen, denn eine rot-grüne Mehrheit bleibt nach diesem Duell weiterhin unwahrscheinlich.

Auch falls Schwarz-Gelb nicht weiter regieren kann, wird es Konstellationen geben, für die der SPD-Kandidat nicht zur Verfügung steht.

Etwa bei Rot-Rot-Grün, einer Ampelkoalition oder gar einer Juniorpartnerschaft in einer großen Koalition müssten in der SPD andere ran.

Und die stehen bei der SPD längst in den Startlöchern.

Ein Kommentar von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
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Telefon: 0211/ 8382-2370
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2547080/westdeutsche_zeitung/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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