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Rheinische Post: Die Doktor-Debatte!
Datum: Montag, dem 22. Oktober 2012
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - Es ist gut, dass der "Fall Schavan" jetzt eine Debatte in Gang bringt, wie mit Zweifeln an Doktorarbeiten umzugehen ist.

Bisher nämlich unterscheidet sich das Vorgehen von Bundesland zu Bundesland und von Universität zu Universität erheblich: Ein Gutachter oder zwei? Muss zumindest einer von einer anderen Hochschule kommen? Wird der mutmaßliche Plagiator vor dem Urteil angehört?

Diese Beliebigkeit leistet dem Verdacht Vorschub, es werde mit zweierlei Maß gemessen, es gebe womöglich gar einen Bonus für Politiker, in deren Abhängigkeit die Unis stehen. Einheitlichkeit tut not.

Befremdlich ist es allerdings, dass und wie die Debatte nun ausgerechnet aus Düsseldorf angestoßen wird. Rektor Hans Michael Piper hat sich kaum entschuldigt, dass das scharfe Gutachten aus seinem Hause über die Arbeit der Ministerin bekannt wurde, da packt er die Keule aus und bezichtigt namhafte Kollegen politischer, also wissenschaftlich unhaltbarer Schützenhilfe für Schavan.

Sich selbst, aber auch seiner schwer unter Druck stehenden Hochschule hat er damit einen Bärendienst erwiesen. Weil auch in der Wissenschaft gilt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Es wäre besser gewesen, das Verfahren neu zu starten. Ohne so viel Lärm.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/30621/2347720/rheinische_post/mail


Düsseldorf (ots) - Es ist gut, dass der "Fall Schavan" jetzt eine Debatte in Gang bringt, wie mit Zweifeln an Doktorarbeiten umzugehen ist.

Bisher nämlich unterscheidet sich das Vorgehen von Bundesland zu Bundesland und von Universität zu Universität erheblich: Ein Gutachter oder zwei? Muss zumindest einer von einer anderen Hochschule kommen? Wird der mutmaßliche Plagiator vor dem Urteil angehört?

Diese Beliebigkeit leistet dem Verdacht Vorschub, es werde mit zweierlei Maß gemessen, es gebe womöglich gar einen Bonus für Politiker, in deren Abhängigkeit die Unis stehen. Einheitlichkeit tut not.

Befremdlich ist es allerdings, dass und wie die Debatte nun ausgerechnet aus Düsseldorf angestoßen wird. Rektor Hans Michael Piper hat sich kaum entschuldigt, dass das scharfe Gutachten aus seinem Hause über die Arbeit der Ministerin bekannt wurde, da packt er die Keule aus und bezichtigt namhafte Kollegen politischer, also wissenschaftlich unhaltbarer Schützenhilfe für Schavan.

Sich selbst, aber auch seiner schwer unter Druck stehenden Hochschule hat er damit einen Bärendienst erwiesen. Weil auch in der Wissenschaft gilt: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Es wäre besser gewesen, das Verfahren neu zu starten. Ohne so viel Lärm.

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